tr?id=746584619967505&ev=PageView&noscript=1 Blog 7 - Wie gesund ist selbst gemachter Porridge?

Eingabehilfen öffnen

Skip to main content

Wie gesund ist selbst gemachter Porridge?

Der köstliche Frühstücksbrei aus Haferflocken erlebt gerade eine Renaissance als cooles Trendfood. Doch wie gesund ist Porridge wirklich? Und wie bereitet man den Frühstücksklassiker am besten zu, damit er maximal bekömmlich ist? Wir haben bei Ernährungsexpertin Angelika Kirchmaier nachgefragt, womit sich Porridge das Label „Superfood“ verdient.

Aus ernährungsmedizinischer Sicht: Wie gesund sind Haferflocken wirklich?

Angelika Kirchmaier: In Haferflocken stecken etliche wertvolle Vorteile. Zum Beispiel sind sie besonders reich an Beta-Glucan, also löslichen Ballaststoffen, die große Mengen Wasser binden und im Magen-Darm-Trakt aufquellen. Damit sorgen sie für eine gute Verdauung und beugen Verstopfungen vor. Außerdem trägt das Beta-Glucan zu einer gesunden Darmflora bei. Bekannterweise stehen 70 bis 80 Prozent unseres Immunsystems mit dem Darm in Verbindung – umso wichtiger, dass die guten Darmbakterien mit Beta-Glucan ernährt werden, um stark und aktiv zu sein.

Warum ist Porridge das ideale Frühstück?

AK: Wie jedes Vollkorngetreide sorgen Haferflocken dafür, dass der Blutzuckerspiegel langsam ansteigt und wieder absinkt. Auch hier wirkt das Beta-Glucan regulierend und stabilisierend. Wir fühlen uns länger satt und gegen Heißhungerattacken gewappnet. Durch den langsamen Abbau des Blutzuckers steht unserem Gehirn wichtiger Treibstoff zur Verfügung und wir dürfen uns über eine bessere Gehirnleistung freuen – ein Porridge macht also auch schlau.

Was gehört sonst noch in den Haferbrei?

AK: Prinzipiell gilt: Die Basis, also die Haferflocken, sind das Wichtigste. Zusätzlich zu den positiven Auswirkungen auf Darm und Energiehaushalt kann man Porridge durch Zugabe von Milchprodukten anreichern. Diese sind eine ausgezeichnete Quelle für Protein, Kalzium und andere wichtige Vitamine und Minerale. Was viele vielleicht nicht wissen: Eine Portion Porridge enthält so viele Aminosäuren wie ein Stück Fleisch und wirkt sich positiv auf den Muskelaufbau aus. Perfekt für Sportler aller Art!

Was spricht für das Selberflocken von Getreide?

AK: Durch die frische Zubereitung enthalten die Haferflocken noch alle wertvollen Vitamine, welche sonst bei einer langen Lagerung verloren gehen. Ich würde Getreide wegen des enthaltenen Pflanzenstoffs Phytinsäure jedoch niemals roh essen. Diese bioaktive Substanz ist in winzigen Mengen zwar ungefährlich, sie kann allerdings die Aufnahme von Mineralstoffen und Spurenelementen hemmen. Daher empfehle ich es, frisch gequetschtes Getreide immer abzukochen oder über Nacht in Milchsäure einzuweichen, etwa in Joghurt oder Buttermilch.

Lohnt es sich also, eine eigene Quetsche oder Mühle anzuschaffen?

AK: Auf jeden Fall. Das frische Zubereiten von Zutaten und Speisen stärkt das Bewusstsein für gesunde, ausgewogene Ernährung und bringt viel Abwechslung auf den Speisenzettel. Außerdem kann man sich einiges Geld sparen, wenn man zum Beispiel Reis, Mais, Buchweizen etc. selbst mahlt, anstatt teure glutenfreie Produkte kaufen zu müssen.

Eignet sich Porridge auch für die glutenfreie Ernährung?

AK: Vor 30 Jahren war Hafer in der glutenfreien Ernährung noch verpönt. Heute wissen wir, dass einige Hafersorten mit geringem Glutengehalt verwendet werden können. Bei Zöliakie mit geringer Ausprägung darf man durchaus Hafer essen. Bei einer Glutenunverträglichkeit empfehle ich immer, die Ursache herauszufinden und nur jene Produkte, welche zu viel aggressives Gluten enthalten, wegzulassen. Somit steht dem Genuss eines gesunden Porridge nichts mehr im Wege.

Vielen Dank für das Gespräch!

NEWSLETTER